tag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post6092595454457945203..comments2016-01-22T23:31:27.924+01:00Comments on Ausgewuchtet: Kommentar 40 - Prowokäischn, wott iz itt? / Von der Monophonie der ProvokationJakob Goljadkinhttp://www.blogger.com/profile/00956296579601798564noreply@blogger.comBlogger7125tag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-17657553404766577412014-09-20T09:55:07.188+02:002014-09-20T09:55:07.188+02:00@ Anonym: Zunächst mal würde ich gerne anregen, da...@ Anonym: Zunächst mal würde ich gerne anregen, dass Sie sich die Mühe machen, sich wenigstens ein Pseudonym anzulegen. Ich weiss ja gar nicht, ob Sie der "Anonym" von letzter Woche sind, was mir die Anwendung des Priming-Effektes beinahe unmöglich macht. Wenn Sie der "Anonym" von letzter Woche wären, würde ich ganz anders reagieren, als wenn sie ein neuer "Anonym" sind. Es reicht ja auch irgendeine kryptische Zeichenkette, im Grunde müssen sie auch nur einmal mit der Faust auf's Computerkeyboard hauen und haben promtp Ihr eigenes, unverwechselbares Pseudonym. Weniger Aufwand geht nun wirklich nicht. Ich kann verstehen, wenn Sie mir diesen Gefallen dennoch nicht tun wollen, bitte dann aber andererseits um Ihr Verständnis, wenn ich alle "Anonyms" so behandle, als seien sie ein und dieselbe Person. Einfach meiner psychischen Hygiene wegen.<br />Also, Anonym, danke für's inzwischen beinahe regelmäßige Kommentieren hier in meinem sogenannten Blog. Leider sind Sie auf die hermetische Abgeschlossenheit meines Artikels hereingefallen. Sie können gar nicht Recht haben. Wie ich schon sagte, es reicht nicht, zu behaupten, man sei nicht provoziert gewesen. Es reicht auch nicht zu sagen, das sei alles ein alter Hut (im Übrigen habe ich nirgends behauptet, es sei das "neue Ding"). Denn damit geraten Sie gleich unter Verdacht, eigentlich provoziert gewesen zu sein und es nicht zugeben zu wollen. Weil es Ihnen peinlich ist. Mal angenommen, ich nähme an, Sie wären tatsächlich nicht provoziert worden (ich weiß gar nicht, wodurch nicht, durch meinen Artikel oder Kreidlers Stück oder was?), dann stünde die Frage im Raum, warum Sie dann hier kommentiert haben. Sie waren so gelangweilt, dass Sie dachten, ich tue mal was dagegen und beschäftige mich, indem ich mal selbst was schreibe? Also mir passiert das nie. Und da ich ohne weiteres von mir auf andere schließe, gehe ich davon aus, dass das niemandem passiert. Ich schreibe nur, wenn mich was aufregt. Wenn mich was langweilt, dann höre ich auf zu lesen oder drücke auf Stop oder döse im Konzert so vor mich hin. Dann buhe ich im Konzert aber auch nicht, weil ich einfach so müde vor Langeweile bin, dass ich einfach keine Lust dazu habe.<br />Sie sehen schon, worauf das hinausläuft. Sie kommen aus der Provokationsnummer genausowenig raus wie irgendjemand sonst. Auch nicht mit Metaprovokationen. <br />Es ist nicht alles Meta, was glänzt. Jakob Goljadkinhttps://www.blogger.com/profile/00956296579601798564noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-72083343175680061952014-09-20T09:30:48.745+02:002014-09-20T09:30:48.745+02:00@Alexander Strauch: Also ich glaube nicht, dass ic...@Alexander Strauch: Also ich glaube nicht, dass ich mich nachher hinhocke und mir sieben Stunden Audioguide ansehe. Das kann ja dann irgendein MuWi-HiWi machen. Diese Überdimensionierung ist auch ein neuerlicher Versuch in einer langen Reihe von Versuchen, sich einer ästhetischen Bewertbarkeit zu entziehen. (Ein zusammenhängendes Video entspricht doch auch gar nicht dem ursprünglichen Setting, nach dem man zwischendurch rausgehen und irgendwann wiederkommen konnte, wenn ich das richtig verstanden habe.)<br />Meinetwegen, nur sehe ich dann nicht ein, wieso ich ästhetische Maßstäbe an ein Stück anlegen soll, das diese Maßstäbe ja offensichtlich untergräbt (zu untergraben versucht). Ich glaube also kaum, dass es für dieses Stück besonders sinnvoll ist, über Zusammenhang, Verdichtung, Dramturgie usw. zu reden. Dafür gibt's andere Stücke (auch von Kreidler).Jakob Goljadkinhttps://www.blogger.com/profile/00956296579601798564noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-46888586841584047392014-09-19T18:29:03.007+02:002014-09-19T18:29:03.007+02:00Ein paar Metaprovokationen würden mir nach dem Les...Ein paar Metaprovokationen würden mir nach dem Lesen des Artikels noch einfallen: <br />Zum Beispiel etwas ziemlich Harmloses als provokativ darzustellen.<br />Oder zu behaupten ein alter Hut sei das neue Ding.<br />Oder die Langeweile, die von Kommentaren ausgeht, die sich über die angebliche<br />Gelangweiltheit in Wirklichkeit aber Provoziertheit von angeblich Provozierten auslassen möchte.<br />Könnte das vielleicht ein Hoffnungsschimmer am Provokationshorizont sein?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-55848352953354829912014-09-19T17:08:01.216+02:002014-09-19T17:08:01.216+02:00Danke für entfernte Kommentierung der o.g. "B...Danke für entfernte Kommentierung der o.g. "Badblog-Diskussion". Eine definitivere Aussage, wie "Audioguide" einzuschätzen ist, welchen Platz die Geigen-Aktion sie innerhalb der Performance hatte, lässt sich erst dann sagen, wenn das komplette Video hochgeladen sein wird. Dies sollte angesichts von 3 Stunden-Sonifizierung aller Grass-Gedichte und deren Hochladen kein Problem sein. Allerdings hat die Geigen-Aktion auch so oder so höheres Nerv-, Provokationsgewicht haben als der Rest des Abends. Wie in einer Zusammenstellung aller Audioguide-Schnipsel angemerkt, wäre unter Umständen der Einsatz der momentanen Theaterversuche mit "Reenactement" mal eine Diskussion wert. Denn wo es Theatermachern wie Milo Rau bitterernst ist, hantiert Audioguide als Theater über Erscheinungen in der Musik mit Bierlaune, ggf. erst, nachdem man sich entsprechend mal verdrückt hat und betütelt wiederkehrt... Im Ernst: vielleicht ist mein Bezug der Aktion auf das sog. Donaueschinger Fusionsinstrument auch nur ein Ausweg, um die Süffisanz in Audioguide zu ertragen. Im Gespräch mit dem HR-Fricke zeigt sie sich ja auf allen Seiten. Zumindest könnte man dann in Teilen unterstellen, dass Audioguide die Verlogenheit und Selbstbezüglichkeit weiter Teile der Neuen-Musik-Szene, quasi deren sarkastischen Ästhetik-Atheismus samt gewohnter elfenbeinerner Lebensentfremdung, intendiert und/oder nebenbei freilegte. Ich glaube nicht, dass man sich so sehr über die Monophonie des Provokativen unterhalten müsste als eher auch in normalen Stückkontexten eine geringere Distanz zwischen Ursache, z.B. Technisches, Formales, Aussermusikalische und Wirkung, z.B. Gestaltung im Stück, Eindruck auf diesen oder jene Hörer, etc. Was hilft z.B. ein Stück, was gross über Verarbeitung religiöser Vorlagen im Vorwort spricht, es hinten aber doch wieder nach wohlangeordneten Geräuschen klingt. Dann reichen auch diese wohlangeordneten Klangerscheinungen. Diese aber ein tatsächlich zu einer Geräuschmelodie zu zwingen - Warten auf den Bus wie sonntags an der Milchkanne.Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/07085808757172661038noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-69200223446659634552014-09-19T11:28:45.922+02:002014-09-19T11:28:45.922+02:00@Ericht: Recht hast du, ich arbeite dran. - Gespan...@Ericht: Recht hast du, ich arbeite dran. - Gespannt bin ich auf die Explikation deiner "Monophonie"-These :-)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-52002943567272637052014-09-19T09:58:28.668+02:002014-09-19T09:58:28.668+02:00@Stefan: Ich bin nicht sicher, ob ich den provokat...@Stefan: Ich bin nicht sicher, ob ich den provokativen Aspekt daran richtig verstehe. Wenn ich kein Recht hätte, ein Konsument zu sein, dann dürfe ich also nix kaufen? Warum? <br />So formuliert klingt es eher wie eine Aussage, die man ganz einfach und vollkommen unprovoziert achselzuckend ignorieren könnte. <br />Aber wie gesagt, wahrscheinlich verstehe ich nicht genau, was Du damit meinst...Jakob Goljadkinhttps://www.blogger.com/profile/00956296579601798564noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2377568753436832195.post-56494169226389683232014-09-18T11:23:52.261+02:002014-09-18T11:23:52.261+02:00@Erich: Mir fiel jetzt grade, nach der angeregten ...@Erich: Mir fiel jetzt grade, nach der angeregten Lektüre deines Artikels, der dankenswerterweise auch auf die "Weltsicht" verlinkt, doch was echt Provozierendes ein (was ich allerdings bei David Foster Wallace gelesen habe): Man stellt sich auf die Bühne und ruft dem Publikum zu: "Hej Leute, hiermit stelle ich euer Recht, Konsumenten zu sein, in Frage!". <br /><br />Eine *unglaubliche* Provokation. Ein Skandal. Mal kucken, ob ich diesen (in dieser Form noch etwas kryptischen) Gedanken demnächst in einem separaten Artikel ausformulieren kann.Anonymousnoreply@blogger.com